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Energielabel A+++ lohnt sich nicht automatisch

(vom 04.02.2021)

Viele Haushaltsgeräte erreichen die Vorgaben des Energielabels A+++. Aus Kostensicht kann sich für die Verbraucher aufgrund großer Preis- und Verbrauchspannen dennoch ein Gerät mit geringerer Energieeffizienz rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Online-Vergleichsportals in Zusammenarbeit mit Testberichte.de.

Mit energieeffizienten Haushaltsgeräten können die Verbraucher langfristig Geld sparen. Häufig dauert es durchschnittlich nur wenige Jahre, bis die niedrigeren Stromkosten den höheren Kaufpreis ausgleichen. Das zeigt eine Auswertung des Online-Vergleichsportals Verivox in Zusammenarbeit mit Testberichte.de. Allerdings könne der Stromverbrauch innerhalb der Energieklassen stark schwanken. Und auch das Nutzungsverhalten der Verbraucher spiele dabei eine Rolle.

Der Kauf einer Waschmaschine mit A+++ rechnet sich laut der Auswertung gegenüber A++ durchschnittlich nach 4,5 Jahren (220 Waschzyklen). Berücksichtige man zusätzlich die Wasserkosten, die die laufenden Ausgaben nahezu verdoppeln, gehe es deutlich schneller: Das Preisplus hätten Käufer dann bereits nach 2,8 Jahren raus. Ähnlich lange dauere es bei der Kühl-Gefrier-Kombination. Bei einem A+++-Gerät amortisiere sich der Mehrpreis gegenüber A++ durchschnittlich innerhalb von 2,7 Jahren. Auch beim Wäschetrockner lohne sich die Anschaffung der höchsten Energieklasse. Rund 8,2 Jahre benötige ein Haushalt im Schnitt, bis sich der Aufpreis eines A+++ Geräts über die Einsparung bei den Stromkosten wieder ausgleicht.

Verhältnismäßig lange dauert es beim Geschirrspüler. Hier verstreichen laut Verivox 20,6 Jahre beziehungsweise 18,9 Jahre inklusive Wasserkosten. Der Aufpreis für das energieeffizientere Gerät lasse sich damit nicht innerhalb der durchschnittlichen Nutzungsdauer von 12 Jahren „raussparen“. Das liege vor allem an dem großen Preisunterschied zwischen den beiden Energielabels: Während dieser bei Waschmaschine, Kühl-Gefrier-Kombi und Trockner zwischen 9 und 22 Prozent liege, müssten Verbraucher beim Geschirrspüler im Schnitt 51 Prozent mehr für A+++ auf den Tisch legen.

Ein weiteres Ergebnis der Auswertung: Mit energieeffizienten Geräten lässt sich im Durchschnitt fast immer sparen. Dennoch sollten Verbraucher laut Verivox beim Kauf genau hinschauen. Denn auch innerhalb der Energieklassen unterscheide sich der Stromverbrauch stark. So benötige die „stromfressende“ Waschmaschine mit A+++ viermal mehr Strom je Kilogramm Wäsche als das sparsamste Gerät in derselben Energieklasse. Bei Kühl-Gefrier-Kombinationen sei der Unterschied geringer, mit dem doppelten Strombedarf je 100 Nutzinhalt aber immer noch sehr deutlich.

Bei den Preisspannen innerhalb des Energielabels A+++ zeigt sich der Auswertung zufolge ein ähnliches Bild. Die Preise je gerätespezifischer Maßeinheit variierten um das Sechs- bis Neunfache. Darüber hinaus spiele das eigene Nutzungsverhalten eine große Rolle. Wer seine Wäsche nur selten elektrisch trockne, schaffe es kaum, die Mehrkosten für das effizientere teurere Gerät über die Stromersparnis reinzuholen. Haushalte, in denen der Geschirrspüler hingegen täglich laufe und die ein vergleichsweise günstiges Gerät erwerben, könnten auch mit A+++ unterm Strich besser fahren.

Ab März 2021 werden die Energieeffizienzklassen für Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Kühlschränke, Lampen und Fernseher umgestellt, so Verivox. Die Kategorisierung der Effizienzklassen beginne dann mit dem Buchstaben A (beste) und ende mit dem Buchstaben G (schlechteste). Die Klasse A werde zunächst jedoch freigehalten, um Spielraum für weitere Verbesserungen zu lassen. Die A-Pluskategorien werden abgeschafft.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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