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Privathaushalte schätzen ihre Heizkosten falsch ein

(vom 02.02.2021)

Eine Studie des Energiedienstleisters Techem zeigt, dass die deutschen Verbraucher den Anteil ihrer Heizkosten an den Wohnnebenkosten mehrheitlich falsch einschätzen – und welche Auswirkungen das auf ihr Heizverhalten hat.

Die zweite Corona-Welle fällt mitten in die Heizperiode. Hat wegen der Corona-Pandemie schon im vergangenen Frühjahr ein Großteil der deutschen Bevölkerung so viel Zeit wie nie zuvor in den eigenen vier Wänden verbracht, arbeiten seit November 2020 wegen des Lockdowns noch mehr Menschen aus dem Homeoffice. Das Mehr an Zeit zu Hause kann auch mehr Heizkosten verursachen, zumal die seit dem 1. Januar gültige CO2-Bepreisung das Heizen weiter verteuern wird. Tatsächlich empfinden 69 Prozent der Bewohner von Mehrfamilienhäusern die finanzielle Belastung durch Heizkosten bereits unter normalen Umständen als mittel bis sehr hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Energiedienstleisters Techem. Demnach ist die Einschätzung in vielen Fällen an die eigene Wohnsituation gekoppelt ist. So fühlten sich etwa Mieter in höherem Maße durch Heizkosten belastet (71 Prozent empfinden die Belastung als mittel bis sehr hoch) als Eigentümer (59 Prozent). Und auch das Alter spiele in diesem Zusammenhang eine Rolle: Personen zwischen 18 und 29 Jahren fühlten sich weniger stark belastet als ältere Jahrgänge.

Die Befragten empfinden der Umfrage zufolge Heizkosten insgesamt als finanzielle Belastung – ein Großteil schätzt ihren tatsächlichen Anteil an den Nebenkosten allerdings falsch ein. Dass der reale Heizkostenanteil an den Nebenkosten in einer Wohnung bei 40 bis 60 Prozent liegt, sei nur 13 Prozent der Befragten bekannt. Knapp die Hälfte (47 Prozent) gehe von einem geringeren Anteil aus, und 35 Prozent könnten dazu gar keine Schätzung abgeben. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass für viele Befragte kein Bedarf oder Anlass besteht, ihr Heizverhalten zu ändern (42 Prozent). Als Gründe wurden hier das individuelle Wohlempfinden sowie die eigene Bequemlichkeit genannt. Zu einer Verhaltensänderung motivieren lassen würden sich die Befragten insbesondere durch mögliche Kostenersparnisse (51 Prozent) oder einen positiven Beitrag zum Umweltschutz (16 Prozent).

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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