Anteil erneuerbarer Energien am Strommix auf neuem Höchststand
(vom 18.11.2019) Nach Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) decken die erneuerbaren Energien fast 43 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland.
Die erneuerbaren Energien haben in den ersten drei Quartalen 2019 zusammen einen Anteil von 42,9 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer ersten Auswertung. Dies bedeutet ein Anstieg von fast fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum (38,1 Prozent) und ein neuer Bestwert. Im März erreichten die erneuerbaren Energien aufgrund des außerordentlich starken Windaufkommens sogar 52 Prozent. Wenn sich das Wind- und Sonnenaufkommen im vierten Quartal wie im Durchschnitt der letzten Jahre gestalte, könnte der Ökostrom-Anteil im Gesamtjahr 2019 bei gut 42 Prozent liegen.
In den ersten drei Quartalen 2019 wurden laut ZSW insgesamt rund 183 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Q1-3 2018: 166,5 Mrd. kWh). Damit lagen die erneuerbaren Energien fast 50 Prozent über der Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle, die insgesamt rund 125 Mrd. kWh beitrugen (Q1-3 2018: 171,1 Mrd. kWh). Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum lagen der Anteil der erneuerbaren Energien und jener der Kohle noch fast gleichauf. Die Stromerzeugung aus Erdgas sei hingegen um über elf Prozentpunkte auf 66 Mrd. kWh gestiegen – das läge vor allem am gestiegenen CO2-Preis (Q1-3 2018: 59,4 Mrd. kWh).
Wind onshore war im Betrachtungszeitraum mit fast 72 Mrd. kWh dem ZSW zufolge weiterhin die stärkste Ökostrom-Quelle (Q1-3 2018: 61,4 Mrd. kWh). Den zweiten Platz belegte die Photovoltaik mit rund 41 Mrd. kWh (Q1-3 2018: 39,2 Mrd. kWh). Strom aus Biomasse liege unverändert bei knapp über 33 Mrd. kWh (Q1-3 2018: 33,4 Mrd. kWh). Wind offshore verzeichnete mit 31 Prozent den größten Zuwachs und trug in den ersten drei Quartalen des Jahres fast 17 Mrd. kWh zur Stromerzeugung bei (Q1-3 2018: 12,9 Mrd. kWh). Der Beitrag der Wasserkraft lag aufgrund der langen Trockenphase erneut auf einem geringen Niveau von rund 16 Mrd. kWh (Q1-3 2018: 14,8 Mrd. kWh).
Trotz des positiven Trends der erneuerbaren Energien am Strommix halten ZSW und BDEW die Erreichung des 65-Prozent-Ziels durch die „dramatische Situation“ beim Windenergie-Ausbau und zu wenig neue Photovoltaikanlagen für gefährdet.
Redaktion: EK / Redaktion mehrFach
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