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Trinkwasserpreise im Zehnjahresvergleich gestiegen

(vom 25.05.2018)

Nach einer Meldung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stiegen die Verbraucherpreise für Wasserversorgung deutschlandweit im Zeitraum 2005 bis 2016 um 17,6 Prozent.

Medienberichten zufolge ist der Preis für Trinkwasser in Deutschland zwischen 2005 und 2016 um mehr als 25 Prozent gestiegen. Dabei bezogen sie sich auf eine Auswertung der grünen Bundestagsfraktion, die nach eigenen Angaben auf Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) basiert. Wie das Statistische Bundesamt kürzlich in einer Meldung mitteilte, handelt es sich bei den von der Grünen-Fraktion herangezogenen Daten von Destatis nicht um Zahlen aus der Preisstatistik, sondern aus der Umweltstatistik – genauer: um die Erhebung der Wasser- und Abwasserentgelte. Jedoch sei diese Statistik aufgrund methodischer Umstellungen im Berichtszeitraum nicht für einen Zeitvergleich zwischen den Jahren 2005 bis 2016 geeignet. Grund: Die Daten seien ab 2014 wegen konzeptioneller Änderungen in der Auswertung mit den Vorjahren nicht vergleichbar.

Aus Sicht des Statistischen Bundesamts ist die Verbraucherpreisstatistik für einen Preisvergleich zwischen den Jahren 2005 bis 2016 als Quelle besser geeignet, weil unter anderem auch Preise für die Wasserversorgung privater Haushalte erhoben werden. Die Aussage der Grünen-Fraktion, Trinkwasser werde immer teurer, sei in der Form für den kompletten Zeitraum 2005 bis 2016 anhand dieser Quelle nicht haltbar.

Demnach sind die Verbraucherpreise für Wasserversorgung im Zeitraum 2005 bis 2016 um 17,6 Prozent gestiegen. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im gleichen Zeitraum mit 16,1 Prozent etwas geringer. Für den Zeitraum von 2014 bis 2016 verteuerten sich die Verbraucherpreise für Wasserversorgung um 4,1 Prozent und damit deutlich stärker als die Verbraucherpreise insgesamt (+ 0,8 Prozent). Allerdings lag im darauffolgenden Jahr 2017 der Anstieg der Verbraucherpreise insgesamt mit 1,8 Prozent gegenüber 2016 über dem Anstieg der Verbraucherpreise für Wasserversorgung (2017 gegenüber 2016: + 1,3 Prozent). Auch liegen im laufenden Jahr die monatlichen Raten für die Wasserversorgung im Bundesdurchschnitt unterhalb der monatlichen Inflationsraten, so Destatis.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) warnte, dass ohne einen verstärkten Schutz der Trinkwasserressourcen künftig Preissteigerungen drohen. Wenn sich die gängige Düngepraxis nicht ändere, könnten erhebliche Mehrkosten auf die Verbraucher zukommen: Trinkwasser könnte in einigen Regionen um bis zu 62 Prozent teurer werden. Denn die zunehmende Verschmutzung des Grundwassers erfordere eine immer kostenintensivere Trinkwasseraufbereitung. Ein weiteres Problem für den Trinkwasserschutz sei die Überalterung der Gesellschaft und der steigende Pro-Kopf-Verbrauch an Medikamenten, die zu einem Anstieg des Medikamentenverbrauchs um bis zu 70 Prozent bis 2045 führen, so der BDEW.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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