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E-Autos: Stromtanken an öffentlichen Ladesäulen kompliziert und häufig zu teuer

(vom 28.07.2017)

Einem Praxistest des Energie- und IT-Unternehmens Lichtblick zufolge ist für Fahrer von Elektroautos die Nutzung der öffentlichen Ladesäulen aufgrund komplexer Tarifstrukturen umständlich und oft zu teuer.

Für Fahrer von Elektroautos ist das Stromtanken an öffentlichen Ladesäulen kompliziert und häufig zu teuer. In der Spitze zahlen sie für eine Reichweite von 100 Kilometern inklusive einmaliger Gebühr bis zu 25 Euro. Dies ergab eine Untersuchung durch das Recherche- und Marktforschungsunternehmen statista im Auftrag des Energie- und IT-Unternehmens LichtBlick, bei der rund 80 Prozent aller öffentlichen Ladesäulen stichprobenartig geprüft wurden. Demnach seien die komplexen Tarifstrukturen für Verbraucher kaum zu durchschauen. Bei acht der elf untersuchten Ladesäulen-Betreiber sei zudem kein spontanes Laden ohne vorherige Anmeldung möglich.

Laut LichtBlick rechnen die meisten Ladesäulenbetreiber nicht nach Verbrauch ab, sondern nach Ladezeit. Umgerechnet auf den Preis pro Kilowattstunde ergäben sich oft deutlich höhere Preise als für Haushaltsstrom. So koste die Kilowattstunde Ladestrom beim größten deutschen Ladesäulenbetreiber 66,9 Cent. Bei anderen Anbietern koste im bundesweiten Vergleich die Kilowattstunde zwischen 52,7 Cent und 32,2 Cent. Diese Tarife seien damit deutlich teurer als Haushaltsstrom mit durchschnittlich 29 Cent je Kilowattstunde. Besonders kostspielig sei das Laden an den Säulen im Raum Stuttgart, denn neben einem Kilowattstundenpreis von 32,4 Cent falle hier eine einmalige Registrierungsgebühr von 20 Euro an. Ein weiteres Hindernis für Elektroautos ist laut Lichtblick der Zugang zu den Ladesäulen. Ein spontanes Stromtanken sei nur bei drei von elf Ladesäulenbetreibern möglich. Aus Sicht von LichtBlick sei es transparent und verbraucherfreundlicher, wenn jeder Kunde seinen Haushaltsstrom-Tarif an jeder öffentlichen Ladesäule tanken könne. Dazu sollten die Strom-Zapfsäulen dem Netz zugeschlagen werden, jeder Stromanbieter solle seine Tarife an jeder Ladesäule anbieten können. Nur so könne auch die regionale Monopolstellung einzelner Betreiber konsequent verhindert werden.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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