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Studie: Strompreise auf dem Land höher als in der Stadt

(vom 16.06.2017)

Laut einer Preisvergleichsanalyse des Onlinevergleichsportals Verivox zahlen Bewohner ländlicher Regionen im bundesdeutschen Durchschnitt aktuell rund zwei Prozent mehr für Strom als Verbraucher in städtischen Gegenden.

Die Bevölkerung im ländlichen Raum zahlt im bundesdeutschen Durchschnitt derzeit mehr für Strom als Verbraucher in Städten. Das hat eine Tarifanalyse der Experten des Onlinevergleichsportals Verivox ergeben. Demnach habe ein Musterhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) in ländlichen Gegenden durchschnittliche Verbrauchskosten von 1.138 Euro im Jahr. Der bundesweite Durchschnitt in urbanen Gebieten liege bei 1.121 Euro und damit rund zwei Prozent niedriger. Werden nur die neuen Bundesländer betrachtet, steige der Preisunterschied auf über vier Prozent an – in Mecklenburg-Vorpommern seien es sogar über 16 Prozent: Stadtbewohner bezahlten hier durchschnittlich 1.076 Euro, während auf dem Land 1.252 Euro fällig würden. Vergleichsweise hoch seien die Unterschiede auch im Saarland und Brandenburg (sechs Prozent). Allerdings ergab die Tarifanalyse auch, dass nicht in jedem Bundesland Strom auf dem Land teurer ist. Günstiger als in der Stadt kämen beispielsweise die Bewohner ländlicher Gebiete in Hessen (minus vier Prozent), Bayern (minus zwei Prozent) und Thüringen (minus 0,3 Prozent) weg.

Ein Grund für das Stadt-Land-Gefälle sind laut Verivox die unterschiedlichen Netzentgelte, die immerhin ein Viertel des Strompreises ausmachen. Da auf dem Land und insbesondere in den neuen Bundesländern die Einwohnerdichte gering sei, verteilten sich hier die Netzkosten auf tendenziell weniger Einwohner. Auch die Herausforderungen der Energiewende spielten wohl hierbei eine Rolle: So würden Windräder oder Solaranlagen besonders oft in ländlichen Gebieten gebaut. Die hierfür anfallenden Netzkosten müssten dann von den Verbrauchern des örtlichen Verteilnetzes getragen werden.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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