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Privathaushalte verbrauchten in 2015 mehr Energie

(vom 14.06.2017)

Der Verbrauch von Haushaltsenergie hat im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent zugelegt. Dies ergaben Berechnungen des Statistischen Bundesamts

Die deutschen Privathaushalte haben in 2015 – bereinigt um witterungsbedingte Temperaturschwankungen – im Vergleich zum Vorjahr 2,1 Prozent mehr Energie verbraucht. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis). Damit lag der Verbrauch in etwa so hoch wie 2012 (plus 0,5 Prozent). Verglichen mit dem Zeitraum von 2005 bis 2012 sei der Energieverbrauch dagegen um 6,1 Prozent gesunken. Insgesamt habe sich in den letzten zehn Jahren der Energieverbrauch der Haushalte im Bereich Wohnen um 5,7 Prozent verringert.

Laut Destatis ist insbesondere der Einsatz von erneuerbaren Energien (Brennholz, Solarthermie, Wärmepumpen) in den privaten Haushalten seit 2005 stark gestiegen (plus 53,9 Prozent). Ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch erhöhte sich damit von 7,7 Prozent (2005) auf 12,5 Prozent (2015). Vor allem Brennholz sei verstärkt in Zusatzheizungen zum Einsatz gekommen. Im Jahr 2014 verfügten bereits 30,2 Prozent der Einfamilienhäuser über einen mit Holz oder Holzpellets befeuerten Einzelofen.

Der Verbrauch von Erdgas stieg Destatis zufolge gegenüber 2014 um 3,1 Prozent an. Erdgas sei trotz der zunehmenden Bedeutung der erneuerbaren Energien bei Haushaltsenergie der mit Abstand wichtigste Energieträger. In den letzten zehn Jahren hatte Erdgas einen relativ konstanten Anteil von knapp 40 Prozent an der gesamten Haushaltsenergie. Der Stromverbrauch sei seit 2005 um 8,3 Prozent gesunken. Sein Anteil an der gesamten Haushaltsenergie verringerte sich geringfügig auf knapp 19,7 Prozent.

Mit einem Anteil von 70 Prozent wurde 2015 in den Haushalten die meiste Energie fürs Heizen verbraucht. Der Energieverbrauch dafür stieg gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent. Hier spielten laut Destatis neben der gestiegenen Zahl der Haushalte sicherlich auch die starken Preisrückgänge bei Heizöl (minus 27,9 Prozent) und bei Erdgas (minus 13,9 Prozent) eine wichtige Rolle. Diese könnten zu einem Nachlassen der Sparanstrengungen der privaten Haushalte geführt haben. Der Verbrauch für Raumwärme lag jedoch 2015 noch um 9,5 Prozent unter dem Niveau von 2005. Dieser Rückgang bei Heizenergie gegenüber 2005 ergab sich trotz einer gestiegenen Zahl von Haushalten (plus 4,8 Prozent) und einer größeren Wohnfläche (plus 6,6 Prozent).

In den anderen Anwendungsbereichen hat sich der Energieverbrauch gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Bei den Haushaltsgeräten und der Beleuchtung konnte allerdings trotz gestiegener Gerätezahlen in den letzten Jahren der Verbrauch leicht reduziert werden (2015 gegenüber 2012: minus 3,6 Prozent).

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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