Bundesregierung fordert EU-weit einheitliche Vorschriften für Trinkwasserleitungen

(vom 24.06.2016)

Um ein hohes Sicherheitsniveau beim Gesundheitsschutz in Deutschland und in Europa bei allen Produkten des täglichen Lebens zu erreichen, hat sich die Bundesregierung kürzlich für die Einführung von einheitlichen EU-Vorgaben bei Trinkwasserleitungen ausgesprochen.

Die Bundesregierung fordert europaweit einheitliche Vorgaben für den Gesundheitsschutz bei Trinkwasserleitungen und -armaturen. Denn während Regelungen für die Verpackung anderer Lebensmittel national wie EU-weit gut geregelt seien, bestehe für die „Verpackung“ des Trinkwassers Nachholbedarf auf EU-Ebene. Dies geht aus dem „Ernährungspolitischen Bericht der Bundesregierung 2016“ hervor, den das Kabinett am 1. Juni 2016 beschlossen hat.

Dem Bericht zufolge kommt Trinkwasser auf seinem Weg bis zum Wasserhahn der Verbraucherinnen und Verbraucher mit vielen Materialien in Kontakt. Dabei sei festzustellen, dass der Einfluss von Werkstoffen und Materialien, aus denen Rohrleitungen und Armaturen gefertigt werden, auf die Qualität des Trinkwassers zunehme. Dies sei eine direkte Folge des gestiegenen Komfortanspruchs, der sowohl zu komplexeren Installationen mit längeren Leitungswegen führe als auch zu wenig genutzten Sanitärbereichen, in denen Wasser längere Zeit stagniere. Somit entstünden mehr Situationen, in denen das Wasser Zeit habe, Stoffe aus den Installationsmaterialien aufzunehmen oder gar zu verkeimen. Die noch am Hausanschluss sehr gute Trinkwasserqualität könne bei längerer Aufenthaltszeit in Installationen, die nicht in Einklang mit den Vorgaben des technischen Regelwerks gebaut, gewartet und betrieben würden, somit abnehmen. Daher seien aus der Bundesregierung Vorgaben für die Qualität von Materialien im Kontakt mit Trinkwasser und entsprechende Prüfvorschriften notwendig. Um den freien Warenverkehr nicht zu behindern und um ein einheitliches Schutzniveau innerhalb der Europäischen Union sicherzustellen, sollten die Vorgaben für 31 Installationsprodukte wie Leitungen und Armaturen europäisch harmonisiert werden.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach