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Geschönte Herstellerangaben zum Energieverbrauch von Haushaltsgeräten

(vom 20.04.2016)

18 von 100 getesteten Haushaltsgeräten verbrauchten mehr Energie als von den Herstellern angegeben. Zu diesem Ergebnis kam eine EU-weite Untersuchung.

Jedes fünfte Haushaltsgerät benötigt mehr Strom als von den Herstellern angegeben. Dies ergab eine Untersuchung im Auftrag von 16 Umwelt- und Verbraucherverbänden aus Deutschland und anderen EU-Staaten. Demnach hielten 18 von 100 getesteten Produkten nicht die EU-Effizienzvorgaben ein. Bei der Untersuchung im Rahmen des EU-geförderten Projekts „MarktChecker“, das in Deutschland vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) durchgeführt wird, waren 20 Haushaltsgerätegruppen wie Kühlschränke, Lampen und Staubsauger getestet worden.

Laut vzbv und BUND macht die Stichprobe deutlich, dass viele Hersteller gesetzliche Vorgaben zum Energieverbrauch missachten oder umgehen. Einige der getesteten Haushaltsgeräte benötigten bis zu 30 Prozent mehr Strom als von den Herstellern angegeben. Insbesondere bei vernetzten Produkten, also Geräten mit WLAN-Option, sowie beim Standby-Verbrauch stellten die Tester erhebliche Mängel bei den gesetzlichen Vorgaben zur umweltgerechten Gestaltung (Ökodesign) fest. Beispielsweise habe sich ein Wäschetrockner entgegen Herstellerangaben nicht ausschalten lassen und verbrauchte deshalb mehr Strom. Bei drei getesteten Digitalradios, so vzbv und BUND, sei der Standby-Verbrauch doppelt bis dreifach so hoch wie erlaubt gewesen. Bei einem vernetzten Wasserkocher zum Kaufpreis von 130 Euro sei es nicht möglich gewesen, das WLAN auszuschalten. Weitere Produkte hielten zwar die Angaben zum Stromverbrauch ein, fielen aber bei anderen Eigenschaften durch, in der Produktgruppe Geschirrspüler beispielsweise wegen schlechter Ergebnisse bei der Spül- und Trockeneffizienz.

vzbv und BUND wiesen ausdrücklich darauf hin, dass die getesteten Produkte nach Hinweisen von Verbrauchern, Behörden sowie anhand der Ergebnisse vorangegangener Projekte ausgewählt worden sind, um auffällige Geräte für umfassendere Testläufe zu ermitteln. Das Untersuchungsergebnis beruhe deshalb auf Stichproben und spiegele die Marktsituation nicht vollständig wider.

Redaktion: EK / Redaktion mehrFach

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